Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Whitesnake: Good To Be Bad (Review)

Artist:

Whitesnake

Whitesnake: Good To Be Bad
Album:

Good To Be Bad

Medium: CD
Stil:

Hardrock

Label: Steamhammer/SPV
Spieldauer: 59:26
Erschienen: 18.04.2008
Website: [Link]

Die Zeiten, in denen sich die Platten von WHITESNAKE (bzw. besonders eine) millionenfach verkauft haben, sind zwar schon eine Weile her, da zumindest David Coverdale aber nie so ganz weg war, kommt es einem irgendwie gar nicht so vor, dass das letzte richtige Studioalbum "Slip Of The Tongue" tatsächlich mittlerweile fast 20 Jahre auf dem Buckel hat. Alles, was danach kam, inklusive "Restless Heart", das zwar auch den Bandnamen trug, aber eigentlich wie ""Into The Light" ein Coverdale-Soloalbum war und scheinbar auch in der bandeigenen Diskografie nicht zählt, wie am aktuellen Cover erkennbar, war zwar nicht gänzlich übel, aber eben doch irgendwie nur halbgar. Da ist es jetzt, pünktlich zum 30-jährigen Bandjubiläum, einfach mal wieder angebracht, dem immer noch recht großen Namen neuen Glanz zu verleihen.

Der Maestro persönlich bringt die besten Voraussetzungen dafür schon mal mit, zeigt er sich stimmlich von Beginn an doch tatsächlich immer noch in seinen "Best Years"; von vermeintlicher Altersschwäche keine Spur. Ebenso schnell fällt auf, und zwar nicht nur durch das ausgiebige Solo bereits im Opener, welch gewichtige Rolle die Gitarrenarbeit im aktuellen WHITESNAKE-Sound spielt. Richtig fett und modern kommt der Sound der Sechsaiter, und es ist nur zu deutlich spürbar, dass der amerikanische Gitarrist Doug Aldritch (ehemals DIO, HOUSE OF LORDS, HURRICANE, BAD MOON RISING etc.) hier gleichberechtigt am Songwriting beteiligt war. Die zahlreichen groovigen Hardrocker wie "Can You Hear The Wind Blow", "Call On Me" oder das mit THIN LIZZY-Flair ausgestattete "All For Love" klingen dabei absolut bandtypisch, aber dennoch zeitgemäß und kein Stück antiquiert. Die gewohnten Blues-Elemente sind natürlich ebenfalls noch vorhanden, etwa bei "Lay Down Your Love" oder dem noch slid(e)igeren "A Fool In Love", das einen mit in die Frühphase der Bandgeschichte nimmt, insgesamt spielen sie auf "Good To Be Bad" aber eine eher untergeordnete Rolle. Die beiden Songschreiber haben sich in erster Linie deutlich an der erfolgreichsten Ära der Band orientiert - und die lag nun mal um die Zeit bis "1987". Es finden sich also eine Menge Attribute, die früher schon bestens funktioniert haben, die Coverdale mit seiner neuen Mannschaft aber völlig unverkrampft und glaubwürdig rüberbringt, so dass man etwaige Neuerungen zu keiner Sekunde vermisst.

Was fehlt noch? Klar: die Balladen. Diese gehörten schließlich schon immer zum Gesamtbild und zu den meist beachtesten Momenten von WHITESNAKE und mit "All I Want All I Need" und den beiden Akustik-Nummern "Summer Rain" und "`Til The End Of Time" gibt es derer dann gleich drei. Die sind zwar nicht sonderlich spektakulär ausgefallen (erstere hat ein wenig von "Is This Love"), aber die Fans der früheren Schmachtfetzen (gedanklich bereits bei der weiß gekleideten Schönheit) werden sie dennoch begeistern.

In seiner Kompaktheit funktioniert die Scheibe also prächtig, wenn auch die ganz große Nummer irgendwie fehlt und man auch bemängeln könnte, dass die Songs nicht immer rechtzeitig auf den Punkt kommen; abgesehen von der Ausnahme "Got What You Need" geht keiner unter 5 Minuten ins Ziel. Einen netten Nebeneffekt hat die Scheibe aber auf alle Fälle: Man kriegt so richtig Lust, sich mal wieder durch die alten Klassiker zu hören.

FAZIT: Die weiße Schlange ist aus ihrer Starre erwacht und hat noch wesentlich mehr Biss, als man erwarten durfte. (Selbstkritik: Ich möchte nicht wissen, wieviele Schreiberlinge diesen oder einen ähnlichen Satz in ihrer Rezi gebraucht haben. Aber es passt halt so schön...) Angestachelt durch so viele frische Reminiszenzen wird so mancher Altrocker (aber auch die, die es mal werden wollen) voller Freude die Lederjacke aus dem Schrank holen und dabei nur allzu gerne auch über das ein oder andere Selbstzitat hinweghören. Alle Achtung also, meine Herren! Und das Ganze jetzt bitte noch ebenso überzeugend in der Bühnenvariante.

Lars Schuckar (Info) (Review 5644x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Best Years
  • Can You Hear The Wind Blow
  • Call On Me
  • All I Want All I Need
  • Good To Be Bad
  • All For Love
  • Summer Rain
  • Lay Down Your Love
  • A Fool In Love
  • Got What You Need
  • `Til The End Of Time

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Cujo
gepostet am: 08.07.2011

Ich mag den Sound leider gar nicht. Die Songs sind ok, aber es ist nichts wirklich interessantes dabei.
Ich finde es steril und viel zu matschig/bombastisch. kaum Dynamik und viel zu viele Spuren übereinander.
Zum Vergleich mal das aktuelle Foo-Fighters Album anhören.
Dave & Co. sind klasse, aber das Album muss man nicht haben! Schade!
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Was kommt aus dem Wasserhahn?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!